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Erotik in der Oper

Die Erotik als Stilmittel in der Oper

Wenn man an die Oper denkt, so assoziiert man in der Regel Ästhetik und eine gewisse Portion Unschuld damit. Jedoch gibt es eine Sache, die in vielen gängigen Opern nur allzu selten aufgegriffen wird: Der Stilbruch. Insbesondere auf das Ausmaß der Erotik bezogen. Was jedoch definiert die Erotik in der Oper, ab wann wird es geschmacklos, und wann verleiht es der Aufführung das gewisse Etwas?

Verschiedene Reaktionen

Die Reaktionen darauf, dass die Erotik in jüngster Zeit in die Oper eingebunden wird, sind zwiegespalten. Einerseits sind Chöre der Beeisterung zu hören. Es wird damit argumentiert, dass endlich mal frischer Wind in die Aufführungen gebracht werde. Ferner können gewisse Stücke so besser dramatisiert und in Szene gesetzt werden. Insbesondere dann, wenn es sich um eine klassische Seitensprung Aufführung handelt. Ein gelungenes Beispiel für eine Oper mit hauptsächlich erotischem Content ist die in Berlin aufgeführte „Entführung aus dem Serail“, welche ursprünlich von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert wurde. „Skandal Oper“, „Porno Oper“ und „Übertriebene Oper“, schallte es aus allen Wellen. Selbst Sex-Apps wären harmloser. Aufgeführt wurde das Stück in Berlin – was mit Sicherheit die passendste Bildfläche bietet, da Berlin unter Anderem auch für seine langen Feiernächte und seine offene sexuelle Kultur bekannt ist. Die Darsteller griffen dort auf eine Kombination aus Gewalt, Sex und wilden Fantasien zurück.

Für zart besaitete Seelen ist das sicher nichts, dies lässt sich auch an den zwiespältien Reaktionen betrachten. Befürworter sehen das als künstlerisches Element, während Kritiker dagegen halten, dass Elemente in dieser übertriebenen Art nichts in einer Oper zu suchen haben. Fakt ist aber: Der Auftritt hat Wellen geschlagen – und zwar brachial. Noch Wochen danach war die Oper in aller Munde, Künstler sowie Regisseur haben sich damit einen Namen gemacht.
Trotz Allem muss man auch gegen halten, dass die Darsteller dennoch eine lanzvolle Leistung ablieferten, was das Schauspiel und den Gesang betrifft. Dies ging jedoch aufgrund der dargebotenen erotischen Elemente teilweise unter – was ein weiterer Punkt wäre, der dagegen spräche.

Fazit

Betrachtet man die Sache also objektiv und genauer, so fällt auf, dass es sowohl Argumente für als auch gegen die Erotik in der Oper gibt. Sie kann effektiv als Stilmittel eingesetzt werden, jedoch laufen die beteiligten Akteure Gefahr, dass ihre eigene künstlerische Leistung untergeht. Einem frischen Wind in der Oper ist prinzipiell aber dennoch nichts einzuwenden – insbesondere, weil die meisten Inhalte auf Liebe und Sexualität basieren.